Eigentlich wollte ich ja ein paar kleine, nette Joghurt-Sahne Törtchen mit Früchten backen. Da hier aber den ganzen Tag schon Gewitterstimmung herrscht und die Temperaturen bei schwülen 28 Grad liegen, habe ich dieses Vorhaben doch schnell wieder verworfen. Zu tief sitzt mein Erlebnis, das ich vor Jahren bei ähnlichem Wetter mit einer Schwarzwälder-Kirsch-Torte hatte. Die flog nämlich samt allem drum dran in den Mülleimer. Die Sahne ließ sich einfach nicht steif schlagen, egal ob ich sie frisch aus dem Kühlschrank holte oder bei Zimmertemperatur etwas stehen ließ.. Sie wurde jedes mal sofort zu Butter. Auch mit den noch schnell mal eben gekauften Bechern Schlagsahne, ereilte mich das gleiche Schicksal... Butter... Letztendlich bin ich dann zu einem guten Bäcker gefahren, habe dort eine wirklich leckere Marzipantorte gekauft und zusätzlich etwas von meiner Deko angebracht. Geschmeckt hat sie allen super und ich habe auch ehrlicher Weise zugegeben, dass ich sie gekauft hatte. Das mal so nebenbei...
Die Idee zu dieser Pfirsich-Tarte kam mir im Supermarkt, als ich die gut aussehenden Pfirsiche in ihren Kisten liegen sah. Sie waren zwar noch ganz schön fest, aber zum verarbeiten dachte ich, eigentlich ganz praktisch.
Tja, falsch gedacht. Denn leider ließen sie sich weder Häuten (auch nicht nach einem Bad in heißem Wasser) noch ließ sich das Fruchtfleisch vom Kern lösen. Mit einem Sparschäler habe ich sie dann geschält (was sogar ganz gut ging) und das Fruchtfleisch unter Einsatz meines schärfsten Messers vom Kern getrennt. Allerdings hatte das Resultat, geschmacklich und vom aussehen her, eher Ähnlichkeit mit einem Kohlrabi...toll... Sie waren wohl doch noch etwas zu unreif. Da ich den Teig aber schon hergestellt hatte (während draußen ein Gewittersturm tobte) mussten nun andere bzw. neue Früchte her. Aber woher nehmen ? Jetzt nochmal rausgehen ? Och nö...
das waren die harten, unpellbaren "Kohlrabipfirsiche" ;-) |
Also habe ich gewartet bis der Regen etwas nachließ und bin dann mit einem Schirm bewaffnet, mal eben schnell zum Supermarkt gelaufen (ich hasse es bei Gewitter raus zu müssen). Dort habe ich dann zielstrebig zu den Bio Pfirsichen gegriffen, weil das die einzigen waren, die annähernd nach Pfirsichen gerochen haben. Etwas genervt von der ganzen Situation, bin ziemlich schnell durch den Regen nach Hause geeilt. Da es jetzt etwas zackiger gehen sollte, habe ich gar nicht erst den Versuch gemacht sie zu häuten, sondern sie gleich so verarbeitet. Das Fruchtfleisch ließ sich auch bereitwillig vom Kern lösen und in Scheiben schneiden. Puh...nochmal Glück gehabt.
Irgendwie fehlte da aber trotzdem noch was ? Die Marmelade zum aprikotieren nach dem backen. Leider hatte ich keine vorrätig und die Früchte so nackt auf dem Teig liegen lassen, wollte ich irgendwie auch nicht. Was nun ? Ganz klar, es mussten ein paar Streusel her. Nur leider hat das jetzt nicht mehr wirklich viel mit einer Pfirsich-Tarte zu tun und deshalb habe ich sie kurzer Hand einfach umbenannt.
Sie heißt jetzt deshalb bei mir "falsche Pfirsich-Tarte mit Streusel" ;-) Schmecken tut trotzdem sie super lecker... Jetzt aber endlich zum Rezept.
Für den Teig:
220 g Mehl
30 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln (ich habe Haselnüsse genommen)
120 g braunen Zucker
1 Prise Salz (die ich vergessen habe)
150 g Butter
Für die Streusel:
150 g Mehl
75 g Zucker
1 Pck Vanillin-Zucker
100 g Butter
etwas braunen Zucker zum bestreuen
Für den Belag vier mittelgroße Pfirsiche.
Die Teigzutaten in eine Schüssel geben und mit den Händen alles rasch verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und im Kühlschrank parken.
Anschließend den Mürbeteig in eine gefettete Tarteform legen und mit einer Gabel mehrmals einstechen, damit er beim backen nicht hochkommt. Auch etwas Teig am Rand hochziehen, damit später von der Füllung nichts ausläuft. Nun ab in den vorgeheizten Ofen (160 Grad) und für 10-15 Minuten vorbacken. Er sollte leicht gebräunt sein.
Als nächstes die Streusel herstellen. Alle Zutaten dafür in eine Schüssel geben und ebenfalls mit den Händen verkneten.
Die Pfirsiche waschen und vom Kern lösen. In Scheiben schneiden und auf dem vorgebackenen Boden verteilen. Anschließend die Streusel drüber geben und mit etwas braunem Zucker bestreuen.
Nun wieder ab in den Ofen damit und bei 170-180 Grad nochmals für ca. 20 Minuten backen, bis die Streusel anfangen leicht Farbe anzunehmen.
Herausholen und abkülen lassen. Riecht einfach verführerisch und schmeckt doch tatsächlich auch nach Pfrisich ;-)
Eure LisaCuisine
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